Simultanfäule (Weißfäule): Ein gefährlicher Holzzerstörer

Einleitung

Holz ist ein vielseitiger und langlebiger Baustoff, doch wie jeder natürliche Werkstoff kann es durch verschiedene Pilze geschädigt werden. Eine besonders heimtückische Form des Holzabbaus ist die Simultanfäule, auch bekannt als Weißfäule. In diesem Blogbeitrag erklären wir, wie die Simultanfäule das Holz befällt, welche Auswirkungen sie hat und warum befallenes Holz schnell unbrauchbar wird.

Was ist Simultanfäule (Weißfäule)?

Simultanfäule ist eine Form des Holzabbaus, bei der sowohl Cellulose als auch Lignin nahezu in gleichen Mengen zersetzt werden. Cellulose und Lignin sind die Hauptbestandteile des Holzes: Cellulose sorgt für die Festigkeit, während Lignin dem Holz seine Steifigkeit verleiht. Bei der Simultanfäule zersetzen die Pilze beide Komponenten gleichmäßig, wodurch das Holz seine strukturelle Integrität verliert.

Warum wird das Holz weiß?

Die Weißfärbung des befallenen Holzes entsteht, weil prozentual mehr Cellulose als Lignin im Holz vorhanden ist. Wenn beide Komponenten nahezu gleichmäßig abgebaut werden, bleibt das Lignin in einem geringeren Verhältnis übrig, und der höhere Anteil der weißen Cellulose überwiegt optisch. Daher erhält das Holz seine charakteristische Weißfärbung.

Auswirkungen der Simultanfäule

Keine Formatänderungen oder Risse

Ein interessantes Merkmal der Simultanfäule ist, dass das Holz während des Befalls keine nennenswerten Formatänderungen oder Risse aufweist. Dies unterscheidet sie von anderen Formen des Holzabbaus, bei denen oft Risse und Verformungen auftreten.

Zerfall zu groben Faserbündeln

Im fortgeschrittenen Stadium der Simultanfäule zerfällt das Holz zu groben Faserbündeln. Dieser sogenannte „Faser reger Bruch“ entsteht, weil die Pilze die Zellwände abbauen und das Holz in seine Faserstrukturen zerfällt.

Schneller Festigkeitsverlust

Die wohl gravierendste Auswirkung der Simultanfäule ist der schnelle Verlust der Festigkeit des Holzes. Bereits im Anfangsstadium des Befalls sinkt die Tragfähigkeit erheblich, was das Holz für bauliche Zwecke unbrauchbar macht. Dies stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, insbesondere bei tragenden Holzkonstruktionen.

Vorbeugung und Bekämpfung der Simultanfäule

Vorbeugende Maßnahmen

Um einen Befall mit Simultanfäule zu verhindern, sollten einige grundlegende Maßnahmen beachtet werden:

  • Gute Belüftung: Sorgen Sie für eine ausreichende Belüftung der Holzbauteile, um Feuchtigkeit zu reduzieren. Pilze benötigen feuchte Bedingungen, um zu wachsen.
  • Schutz vor Nässe: Vermeiden Sie direkten Wasserkontakt mit Holzbauteilen durch geeignete Abdichtungen und Wasserableitungen.
  • Regelmäßige Inspektionen: Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Holzbauteile auf Anzeichen von Pilzbefall.
Bekämpfung bei Befall

Wenn ein Befall festgestellt wird, müssen sofortige Maßnahmen ergriffen werden:

  • Befallene Holzbauteile entfernen: Entfernen und ersetzen Sie alle befallenen Holzbauteile, um eine Ausbreitung des Pilzes zu verhindern.
  • Desinfektion: Desinfizieren Sie die betroffenen Bereiche gründlich, um alle Pilzsporen abzutöten.
  • Verbesserung der Bedingungen: Erhöhen Sie die Belüftung und reduzieren Sie die Feuchtigkeit, um ein erneutes Pilzwachstum zu verhindern.

Fazit

Die Simultanfäule (Weißfäule) ist eine ernsthafte Bedrohung für Holzbauteile. Durch den gleichmäßigen Abbau von Cellulose und Lignin verliert das Holz schnell seine Festigkeit und wird unbrauchbar für bauliche Zwecke. Präventive Maßnahmen und regelmäßige Inspektionen sind entscheidend, um einen Befall zu verhindern. Bei bereits betroffenen Bauteilen ist schnelles Handeln erforderlich, um die Sicherheit und Stabilität des Bauwerks zu gewährleisten.

Für weitere Informationen und professionelle Beratung zum Thema Holzschutz und Pilzbefall stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

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Sachverständigenbüro Charles Knepper
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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle/Saale seit 1997

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