Feuchtigkeitsschäden in Halle (Saale): Ein Fall von Hausschwammbefall in einer behindertengerechten Dusche

Einleitung

In Halle (Saale) ereignete sich ein schwerwiegender Vorfall, der die Bewohner eines Einfamilienhauses vor große Herausforderungen stellte: Eine undichte, ebenerdige Dusche in einem behindertengerechten Badezimmer führte zu einem massiven Feuchtigkeitseintritt in die Holzbalkenkonstruktion der Zwischendecke. Erst als die Schäden an den Hölzern der Decke bereits stark fortgeschritten waren, wurde das Problem entdeckt. Eine umfassende Bauteilöffnung und eine Sanierung nach DIN 68800 Teil 4 waren notwendig, um den durch den echten Hausschwamm verursachten Schaden zu beheben.

Ursachen und Auswirkungen der Feuchtigkeitsschäden

Undichte ebenerdige Dusche

Ebenerdige Duschen sind eine komfortable und barrierefreie Lösung für behindertengerechte Badezimmer. Doch in diesem Fall führte eine Undichtigkeit dazu, dass kontinuierlich Feuchtigkeit in die darunterliegende Holzbalkenkonstruktion der Zwischendecke eindringen konnte. Die Feuchtigkeit sammelte sich über einen längeren Zeitraum, da der Schaden zunächst unbemerkt blieb.

Ausmaß der Schäden

Erst als die Hölzer der Decke bereits stark geschädigt waren, wurde das Problem bemerkt. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Feuchtigkeit bereits mehrere Räume betroffen: drei im Erdgeschoss und zwei im Obergeschoss. Eine Bauteilöffnung offenbarte das volle Ausmaß der Schäden, einschließlich eines massiven Pilzbefalls durch den echten Hausschwamm (Serpula lacrymans).

Echter Hausschwamm: Ein gefährlicher Schädling

Der echte Hausschwamm ist einer der gefährlichsten holzzerstörenden Pilze. Er gedeiht besonders gut in feuchten und schlecht belüfteten Bereichen und kann erhebliche Schäden an Holzstrukturen verursachen.

Eigenschaften und Wachstum

Der echte Hausschwamm benötigt Feuchtigkeit, um zu wachsen. Einmal etabliert, kann er jedoch auch über trockene Phasen hinweg überleben, indem er sich auf andere, noch feuchte Holzbereiche ausbreitet. Er zerstört das Holz von innen heraus, indem er die Zellulose abbaut, was zu einer erheblichen Schwächung der Holzstruktur führt. Typische Anzeichen eines Hausschwammbefalls sind ein würfeliges Zerbrechen des Holzes und ein typischer modriger Geruch.

Gesundheitsrisiken

Neben den strukturellen Schäden stellt der echte Hausschwamm auch ein Gesundheitsrisiko dar. Die Sporen des Pilzes können in die Luft gelangen und Atemwegserkrankungen sowie allergische Reaktionen hervorrufen. Insbesondere in Wohnbereichen ist daher eine schnelle und gründliche Sanierung unerlässlich.

Regelsanierung nach DIN 68800 Teil 4

Die Entdeckung des Hausschwammbefalls machte eine umfassende Sanierung notwendig. Die Regelsanierung nach DIN 68800 Teil 4 beschreibt die notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung von Holz zerstörenden Pilzen und Insekten. Diese Norm stellt sicher, dass alle erforderlichen Schritte zur vollständigen Beseitigung des Befalls und zur Vermeidung eines erneuten Auftretens durchgeführt werden.

Umfang der Sanierung

In diesem Fall beinhaltete die Sanierung einen großen Eingriff in sechs Räume. Die betroffenen Holzbalken der Zwischendecke mussten vollständig freigelegt und in vielen Fällen ersetzt werden. Darüber hinaus waren umfangreiche Trocknungsmaßnahmen notwendig, um die Restfeuchtigkeit aus den betroffenen Bauteilen zu entfernen. Alle Arbeiten wurden unter strenger Einhaltung der DIN 68800 Teil 4 durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Pilz vollständig beseitigt und ein erneuter Befall verhindert wird.

Schritte der Sanierung
  1. Bauteilöffnung: Alle betroffenen Bereiche wurden geöffnet, um das Ausmaß des Schadens zu ermitteln.
  2. Entfernung des befallenen Holzes: Stark geschädigte und befallene Holzbalken wurden entfernt und durch neue ersetzt.
  3. Trocknung: Die betroffenen Bereiche wurden umfassend getrocknet, um die Feuchtigkeit zu entfernen und ein weiteres Wachstum des Hausschwamms zu verhindern.
  4. Chemische Behandlung: Die verbleibenden Holzstrukturen wurden mit fungiziden Mitteln behandelt, um verbleibende Pilzsporen abzutöten und einen erneuten Befall zu verhindern.
  5. Wiederaufbau: Nach der erfolgreichen Sanierung wurden die betroffenen Bereiche wiederhergestellt, einschließlich des Einbaus neuer Gipskartonplatten und der Wiederherstellung der Oberflächen.

Prävention und Schutzmaßnahmen

Um solche Probleme in Zukunft zu vermeiden, sind präventive Maßnahmen und eine sorgfältige Planung unerlässlich.

Regelmäßige Inspektionen

Regelmäßige Inspektionen von Feuchtbereichen, insbesondere in Badezimmern, können helfen, Undichtigkeiten frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Hochwertige Materialien und Ausführungen

Die Verwendung hochwertiger Materialien und eine sorgfältige Ausführung bei der Installation von ebenerdigen Duschen und anderen Feuchtbereichen tragen dazu bei, das Risiko von Undichtigkeiten zu minimieren.

Belüftung und Trocknung

Eine gute Belüftung und regelmäßige Trocknung der betroffenen Bereiche sind entscheidend, um die Ansammlung von Feuchtigkeit zu verhindern. Der Einsatz von Entlüftungssystemen und Luftentfeuchtern kann hierbei hilfreich sein.

Fazit

Feuchtigkeitsschäden in der Bauphase eines Einfamilienhauses können erhebliche Probleme verursachen, insbesondere wenn sie unbemerkt bleiben und zu einem Pilzbefall führen. Der Fall in Halle (Saale) zeigt, wie wichtig es ist, auf die Qualität der Ausführung und regelmäßige Inspektionen zu achten. Durch präventive Maßnahmen und eine sorgfältige Planung können solche Probleme vermieden werden. Bei bereits bestehenden Schäden ist eine umfassende Sanierung nach DIN 68800 Teil 4 unerlässlich, um die Bausubstanz zu schützen und die Gesundheit der Bewohner zu gewährleisten.

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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle/Saale seit 1997

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