Schimmelpilze im Einfamilienhaus in Querfurt: Probleme während der Bauphase

Einleitung

Ein Neubau ist immer ein aufregendes Projekt. Doch manchmal kommt es zu unerwarteten Problemen, die sowohl Zeit als auch Geld kosten können. Ein solches Problem trat bei einer Baustelle eines Einfamilienhauses in Querfurt auf, als Schimmelpilze aufgrund hoher Baufeuchte während der Bauphase wuchsen. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Ursachen, Auswirkungen und Lösungen für dieses weitverbreitete Problem.

Ursachen für Schimmelbildung während der Bauphase

In der Bauphase eines Neubaus kommt es häufig zu einer hohen Baufeuchte. Diese entsteht durch verschiedene Faktoren, wie z.B. das Einbringen des Estrichs, der Verputzarbeiten und der allgemeinen Feuchtigkeitszufuhr durch Baustoffe. Ein kritischer Punkt ist, wenn die Baustelle über das Jahresende nicht besetzt ist, was zu einer unkontrollierten Anhäufung von Feuchtigkeit führen kann.

Hohe Baufeuchte durch Estrich

Das Einbringen des Estrichs ist ein notwendiger Schritt im Bauprozess, der jedoch eine erhebliche Menge Feuchtigkeit in das Gebäude bringt. Diese Feuchtigkeit muss ausreichend Zeit zum Verdunsten haben, bevor weitere Arbeiten wie das Anbringen von Gipskartonplatten (GK-Platten) erfolgen können. Wenn dieser Prozess beschleunigt oder übersprungen wird, bleibt die Feuchtigkeit im Gebäude und schafft ideale Bedingungen für Schimmelpilze.

Unbesetzte Baustelle über das Jahresende

In unserem fiktiven Szenario wurde die Baustelle über das Jahresende nicht besetzt, was bedeutete, dass keine regelmäßige Belüftung oder Kontrolle der Feuchtigkeitsniveaus stattfand. In dieser Zeit stieg die Luftfeuchtigkeit im Inneren des Gebäudes erheblich an, was zu einer Kondensation auf kalten Oberflächen führte. Diese hohe Luftfeuchtigkeit fördert das Wachstum von Schimmelpilzen, insbesondere auf Materialien wie Gipskartonplatten, die anfällig für Feuchtigkeitsschäden sind.

Schimmelbildung auf Gipskartonplatten

Etwa 14 Tage nach dem Einbringen des Estrichs und dem Verlassen der Baustelle traten deutliche Schimmelspuren auf den GK-Platten auf. Diese Schimmelbildung ist nicht nur ein optisches Problem, sondern stellt auch ein gesundheitliches Risiko dar.

Gesundheitliche Risiken

Schimmelpilze können eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen verursachen, insbesondere für Menschen mit Atemwegserkrankungen, Allergien oder einem geschwächten Immunsystem. Die Sporen der Schimmelpilze können in die Luft gelangen und eingeatmet werden, was zu Symptomen wie Husten, Niesen, Augenreizungen und in schweren Fällen zu Atemnot führen kann.

Baumaterialien betroffen

Die Gipskartonplatten, die in unserem Beispiel stark von Schimmel befallen waren, mussten komplett ausgetauscht werden. Gipskarton ist besonders anfällig für Schimmel, da er organisches Material enthält, das als Nährstoff für Schimmelpilze dient. Wenn Schimmel einmal in die Poren des Materials eingedrungen ist, ist es sehr schwierig, ihn vollständig zu entfernen, weshalb ein Austausch in vielen Fällen die beste Lösung ist.

Maßnahmen zur Vermeidung von Schimmelbildung

Um Schimmelbildung während der Bauphase zu verhindern, sind bestimmte Maßnahmen notwendig:

Regelmäßige Kontrolle und Belüftung

Regelmäßige Kontrollen der Baustelle, auch während Ferienzeiten oder Feiertagen, sind essenziell. Eine gute Belüftung hilft dabei, die Feuchtigkeit zu reduzieren und die Luftzirkulation zu verbessern. Dies kann durch das Öffnen von Fenstern oder den Einsatz von Bautrocknern erreicht werden.

Einsatz von Bautrocknern

Bautrockner sind speziell für die Reduzierung von Baufeuchte entwickelt worden und sollten unmittelbar nach feuchtigkeitsintensiven Bauarbeiten eingesetzt werden. Sie entziehen der Luft Feuchtigkeit und beschleunigen so den Trocknungsprozess von Estrich und anderen Baustoffen.

Feuchtigkeitsmessung

Regelmäßige Feuchtigkeitsmessungen der Baumaterialien und der Raumluft helfen, kritische Feuchtigkeitsniveaus frühzeitig zu erkennen. Hierbei können Hygrometer und Feuchtigkeitsmessgeräte wertvolle Dienste leisten.

Verwendung von schimmelresistenten Materialien

In besonders feuchteanfälligen Bereichen sollten schimmelresistente Materialien verwendet werden. Es gibt spezielle Gipskartonplatten, die mit Fungiziden behandelt sind und so weniger anfällig für Schimmelbildung sind.

Fazit

Schimmelbildung während der Bauphase eines Einfamilienhauses ist ein ernstes Problem, das sowohl gesundheitliche Risiken als auch finanzielle Belastungen mit sich bringt. Die Hauptursache liegt oft in der hohen Baufeuchte und der unzureichenden Kontrolle während kritischer Phasen wie der Estricheinbringung und unbesetzten Zeiten. Durch präventive Maßnahmen wie regelmäßige Kontrollen, den Einsatz von Bautrocknern und Feuchtigkeitsmessungen sowie die Verwendung schimmelresistenter Materialien kann das Risiko erheblich reduziert werden.

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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle/Saale seit 1997

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