Steinkohlenteeröl in DDR-Holzschutzmitteln: Einsatz und Risiken

Einführung

Steinkohlenteeröl war ein gängiger Bestandteil vieler Holzschutzmittel in der DDR. Es wurde zur Bekämpfung von Insekten- und Pilzbefall im Holz verwendet und fand Anwendung sowohl im Wohnungsbau als auch bei Außenstrukturen.

Inhaltsstoffe

  • Steinkohlenteeröl: Ein Gemisch aus verschiedenen chemischen Verbindungen, einschließlich polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK).

Anwendungen im Wohnungsbau

Dachstühle und tragende Konstruktionen:

  • Behandelte Dachstühle und tragende Holzstrukturen zum Schutz vor Insektenbefall und Fäulnis.

Außenverkleidungen und Fassaden:

  • Schutz von Holzfassaden und Außenverkleidungen vor Witterungseinflüssen und biologischen Schäden.

Gartenstrukturen und Zäune:

  • Behandlung von Zäunen, Pergolen und anderen Holzkonstruktionen im Freien.

Gesundheits- und Umweltprobleme

Gesundheitsrisiken:

  • PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe): Diese Verbindungen sind krebserregend und können bei Hautkontakt, Inhalation oder oraler Aufnahme gesundheitliche Probleme verursachen, einschließlich Hautreizungen und Atemwegsproblemen.

Umweltprobleme:

  • Persistenz: PAK sind extrem persistent und können sich in der Umwelt über lange Zeiträume anreichern.
  • Bioakkumulation: Diese Chemikalien können sich in der Nahrungskette anreichern und erhebliche ökologische Schäden verursachen.

Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung

Identifizierung und Bewertung:

  • Luft- und Materialtests: Regelmäßige Tests der Raumluftqualität und der Materialien auf PAK und andere Schadstoffe.
  • Professionelle Begutachtung: Ein Sachverständiger kann die Belastung durch Steinkohlenteeröl bewerten und Sanierungsmaßnahmen empfehlen.

Sanierungsmaßnahmen:

  • Entfernung belasteter Materialien: Stark belastete Holzbauteile sollten entfernt und durch umweltfreundliche Alternativen ersetzt werden.
  • Versiegelung: Behandelte Holzoberflächen können mit speziellen Versiegelungen abgedeckt werden, um die Ausgasung von Chemikalien zu verhindern.

Schutzmaßnahmen:

  • Belüftung: Eine gute Belüftung der betroffenen Bereiche kann die Konzentration von Schadstoffen in der Raumluft reduzieren.
  • Luftreiniger: Der Einsatz von Luftreinigern mit Aktivkohlefiltern kann helfen, VOCs und andere Schadstoffe aus der Luft zu entfernen.

Fazit

Steinkohlenteeröl war ein effektiver, aber auch potenziell gefährlicher Bestandteil vieler Holzschutzmittel in der DDR. Durch die Identifizierung belasteter Materialien, geeignete Sanierungsmaßnahmen und regelmäßige Gesundheitsüberwachung können die Risiken minimiert werden. Eine umfassende Aufklärung und die Verwendung sicherer Materialien tragen langfristig zu einer besseren Raumluftqualität und einem gesünderen Wohnumfeld bei.

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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle/Saale seit 1997

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