DIN 68800: Eine Zusammenfassung und ihre Bedeutung für die Bearbeitung von Schäden durch Bauholzpilze und Insektenbefall an der Bausubstanz

Die DIN 68800 ist die zentrale Norm in Deutschland, die den Schutz von Holz und Holzbauteilen vor schädlichen Einflüssen durch Pilze und Insekten regelt. Sie stellt sicher, dass Holz in Bauwerken langlebig und sicher bleibt, indem sie Vorgaben für die Planung, Ausführung und Überwachung von Maßnahmen zum Holzschutz definiert. Die Norm besteht aus vier Teilen, die jeweils spezifische Aspekte des Holzschutzes abdecken. In diesem Blogartikel geben wir eine Zusammenfassung der DIN 68800 Teile 1 bis 4 und erläutern ihre Bedeutung für die Sanierung und den Schutz von Gebäuden vor Schäden durch Bauholzpilze und Insektenbefall.

DIN 68800-1: Allgemeine Grundlagen

Inhalt: Der erste Teil der DIN 68800 legt die allgemeinen Grundlagen für den Holzschutz fest. Er definiert die Begriffe und Anforderungen, die für den Schutz von Holz im Bauwesen relevant sind. Hier werden die wesentlichen Gefährdungen für Holzbauteile beschrieben, einschließlich des Einflusses von Feuchtigkeit, Holz zerstörenden Pilzen und Insekten.

Bedeutung: Die allgemeine Grundlage schafft die Basis für die Anwendung der weiteren Teile der Norm. Sie ist entscheidend für das Verständnis der Risiken, die Holzbauteile in Bauwerken ausgesetzt sind, und gibt eine Übersicht über die Schutzmaßnahmen, die erforderlich sind, um die Langlebigkeit und Sicherheit des Holzes zu gewährleisten. Durch diese allgemeinen Vorgaben wird eine einheitliche Basis geschaffen, die Planern, Handwerkern und Sachverständigen als Orientierung dient.

DIN 68800-2: Vorbeugende bauliche Maßnahmen

Inhalt: Der zweite Teil der Norm befasst sich mit den baulichen Maßnahmen, die notwendig sind, um Holz vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Er behandelt den konstruktiven Holzschutz, der darauf abzielt, Holzbauteile so zu planen und auszuführen, dass sie möglichst wenig Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Hierzu gehören die richtige Planung von Dachkonstruktionen, die Vermeidung von Kältebrücken, der Schutz vor Spritzwasser und die ausreichende Belüftung von Holzbauteilen.

Bedeutung: Vorbeugende bauliche Maßnahmen sind der Schlüssel zur Vermeidung von Schäden durch Pilzbefall und Insekten. Wenn Holzbauteile korrekt geplant und ausgeführt werden, minimiert dies das Risiko von Feuchtigkeitseintritt und damit auch die Gefahr von Pilzbefall und Insektenbefall. Der konstruktive Holzschutz ist besonders wichtig, weil er langfristig wirkt und ohne den Einsatz chemischer Mittel auskommt, was sowohl aus ökologischer als auch aus gesundheitlicher Sicht vorteilhaft ist.

DIN 68800-3: Vorbeugende chemische Maßnahmen

Inhalt: Der dritte Teil der DIN 68800 behandelt die chemischen Maßnahmen zum Holzschutz. Hier werden die Anforderungen an die Verwendung von Holzschutzmitteln beschrieben, die zum Schutz vor Insekten und Pilzbefall eingesetzt werden können. Dieser Teil legt fest, welche Arten von Holzschutzmitteln in welchen Anwendungsbereichen verwendet werden dürfen und wie sie anzuwenden sind, um eine wirksame und dauerhafte Schutzwirkung zu erzielen.

Bedeutung: Vorbeugende chemische Maßnahmen kommen insbesondere dann zum Einsatz, wenn bauliche Maßnahmen alleine nicht ausreichen, um das Holz ausreichend zu schützen. Dieser Teil der Norm ist besonders wichtig für Gebäude, bei denen die baulichen Gegebenheiten oder die Nutzung des Gebäudes einen zusätzlichen chemischen Schutz erfordern. Die richtige Anwendung von Holzschutzmitteln gemäß den Vorgaben dieser Norm ist entscheidend, um eine langfristige Wirksamkeit zu gewährleisten und gleichzeitig Umwelt- und Gesundheitsrisiken zu minimieren.

DIN 68800-4: Bekämpfungs- und Sanierungsmaßnahmen

Inhalt: Der vierte Teil der Norm befasst sich mit den Maßnahmen zur Bekämpfung von bereits vorhandenem Pilz- oder Insektenbefall und der Sanierung geschädigter Holzbauteile. Er beschreibt die Verfahren zur Identifikation von Schadensursachen, die Auswahl geeigneter Bekämpfungsmaßnahmen und die Durchführung von Sanierungen. Dabei werden sowohl mechanische Verfahren (z. B. das Entfernen von befallenem Holz) als auch chemische Bekämpfungsmaßnahmen beschrieben.

Bedeutung: Dieser Teil der Norm ist von großer Bedeutung für die Praxis der Sanierung von Bauwerken, die bereits von Holzschädlingen oder Pilzen befallen sind. Er bietet klare Anweisungen für die fachgerechte Bekämpfung und Sanierung und stellt sicher, dass die Maßnahmen nachhaltig und effektiv sind. Die Anwendung dieser Norm hilft, weitere Schäden am Gebäude zu verhindern und die Sicherheit und Stabilität der Konstruktion zu gewährleisten.

Fazit: Die Bedeutung der DIN 68800 für den Schutz von Holz in Bauwerken

Die DIN 68800 ist ein unverzichtbares Regelwerk für den Schutz von Holzbauteilen in Gebäuden. Sie bietet umfassende Richtlinien für die Prävention und Bekämpfung von Schäden durch Pilze und Insekten und gewährleistet damit die Langlebigkeit und Sicherheit von Holzstrukturen. Die Norm stellt sicher, dass Holz in Bauwerken korrekt behandelt und geschützt wird, sowohl durch bauliche und chemische Maßnahmen als auch durch gezielte Sanierungen im Schadensfall.

Für Bauherren, Planer, Handwerker und Sachverständige ist die Kenntnis und Anwendung der DIN 68800 essenziell, um hochwertige und langlebige Holzbauwerke zu schaffen und zu erhalten. Wenn Sie Unterstützung bei der Umsetzung der Normen in Ihrem Bauprojekt benötigen oder mit Schäden durch Holzpilze oder Insektenbefall konfrontiert sind, steht Ihnen unser Sachverständigenbüro gerne zur Verfügung:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
Kirchweg 4
06295 Lutherstadt Eisleben
Funk: 0177 – 4007130
E-Mail: gutachter-knepper@online.de
Webseiten: Schimmelhilfe24.de, Holzschutz-Gutachten24.de, Gutachter-Knepper.de, Bauschaden24.eu

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle/Saale seit 1997

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