„Krebserregende Chemikalien“: Die Rolle von Formaldehyd und anderen Stoffen in Holzschutzmitteln

Einleitung

Holzschutzmittel sind unerlässlich, um Holz vor Schädlingen, Fäulnis und Witterungseinflüssen zu schützen. Allerdings enthalten viele dieser Mittel Chemikalien, die als krebserregend eingestuft werden. Dieser Artikel beleuchtet die Rolle von Formaldehyd und anderen krebserregenden Stoffen in Holzschutzmitteln und analysiert deren gesundheitliche Auswirkungen sowie die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen.

Krebserregende Chemikalien in Holzschutzmitteln

Formaldehyd Formaldehyd ist ein farbloses, stark riechendes Gas, das in einer Vielzahl von Bau- und Haushaltsprodukten, einschließlich Holzschutzmitteln, vorkommt. Es wird häufig als Bindemittel und Konservierungsmittel verwendet.

Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) PAK sind eine Gruppe von über 100 verschiedenen Chemikalien, die bei der unvollständigen Verbrennung von organischem Material entstehen. Sie sind in Holzschutzmitteln wie Creosot enthalten.

Arsenverbindungen Arsen wird in Form von Chromatiertem Kupferarsenat (CCA) in Holzschutzmitteln verwendet, um das Holz vor Insekten und Pilzen zu schützen.

Chromverbindungen Chrom, insbesondere sechswertiges Chrom, wird ebenfalls in CCA verwendet und ist bekannt für seine krebserregenden Eigenschaften.

Gesundheitliche Auswirkungen der krebserregenden Chemikalien

Formaldehyd

  • Kurzfristige Exposition: Kann Reizungen der Augen, Nase und des Rachens verursachen sowie Atembeschwerden und Hautreizungen hervorrufen.
  • Langfristige Exposition: Studien haben gezeigt, dass Formaldehyd das Risiko für Nasen- und Rachenkrebs erhöht. Langfristige Inhalation von Formaldehyd kann auch zu Leukämie führen​​​​.

Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)

  • Kurzfristige Exposition: Kann Hautirritationen und Augenreizungen verursachen.
  • Langfristige Exposition: PAK sind nachweislich krebserregend und können zu Lungenkrebs, Hautkrebs und Blasenkrebs führen. Eine Studie zeigte, dass Arbeiter, die regelmäßig PAK ausgesetzt sind, ein deutlich erhöhtes Krebsrisiko haben​​​​.

Arsenverbindungen

  • Kurzfristige Exposition: Kann zu Hautirritationen und Magen-Darm-Problemen führen.
  • Langfristige Exposition: Langzeitstudien haben gezeigt, dass chronische Exposition gegenüber Arsen das Risiko für Haut-, Lungen-, Leber- und Blasenkrebs erheblich erhöht​​​​.

Chromverbindungen

  • Kurzfristige Exposition: Kann Atembeschwerden, Hautreizungen und Augenreizungen verursachen.
  • Langfristige Exposition: Sechswertiges Chrom ist stark krebserregend und erhöht das Risiko für Lungenkrebs und andere Atemwegserkrankungen erheblich​​​​.

Schutzmaßnahmen und Empfehlungen

Minimierung der Exposition

  • Einsatz alternativer Holzschutzmittel: Verwenden Sie, wo möglich, Holzschutzmittel, die keine krebserregenden Chemikalien enthalten. Es gibt mittlerweile zahlreiche umweltfreundlichere Alternativen auf dem Markt.
  • Beschränkung der Verwendung: Reduzieren Sie den Einsatz von Holzschutzmitteln, die Formaldehyd, PAK, Arsen oder Chrom enthalten, insbesondere in Wohn- und Spielbereichen.

Persönliche Schutzausrüstung (PSA)

  • Schutzkleidung und Atemschutz: Tragen Sie beim Umgang mit diesen Chemikalien immer geeignete Schutzkleidung und Atemschutzmasken, um Hautkontakt und das Einatmen von Dämpfen und Stäuben zu vermeiden​​​​.
  • Belüftung: Arbeiten Sie in gut belüfteten Bereichen, um die Konzentration von Chemikalien in der Luft zu minimieren.

Regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen

  • Medizinische Überwachung: Personen, die regelmäßig krebserregenden Chemikalien ausgesetzt sind, sollten regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen erhalten, um frühzeitig Anzeichen von gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erkennen.
  • Umweltüberwachung: Überwachen Sie die Umwelt auf Kontaminationen durch krebserregende Chemikalien, insbesondere in der Nähe von Holzverarbeitungsanlagen, und ergreifen Sie Maßnahmen zur Sanierung kontaminierter Böden und Gewässer.

Fazit

Die Exposition gegenüber krebserregenden Chemikalien in Holzschutzmitteln stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Langzeitstudien haben gezeigt, dass Chemikalien wie Formaldehyd, PAK, Arsen und Chrom zu verschiedenen Krebsarten und anderen schweren gesundheitlichen Problemen führen können. Durch den Einsatz sicherer Alternativen, die Einhaltung strenger Sicherheitsvorkehrungen und regelmäßige Gesundheitsüberwachungen können die Risiken minimiert werden.

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf: Sachverständigenbüro Charles Knepper
Kirchweg 4
06295 Lutherstadt Eisleben
Funk: 0177 – 4007130
E-Mail: gutachter-knepper@online.de

Webseiten:

Quellen

  • Spezial_Unempfindlichkeit_technisch_getrocknetes_Holz_gegen_Insekten_2008.pdf
  • Spezial_Holzschutz_fuer_konstruktive_Vollholzprodukte_2009.pdf
  • Praxiskommentar_Holzschutz_1731663.pdf
  • R05_T02_F02_Holzschutz_Bauliche_Massnahmen.pdf
  • DIN 68800-2 2012.pdf
  • DIN 68800-4 2012.pdf
  • DIN 68800-3 2012.pdf
  • R04_T01_F01_Holz_als_konstruktiver_Baustoff.pdf
  • DIN 68800-1 2011.pdf

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle/Saale seit 1997

Schreibe einen Kommentar