Arsen- und Chromverbindungen: Langzeitstudien und gesundheitliche Auswirkungen

Einleitung

Arsen- und Chromverbindungen sind weit verbreitete Holzschutzmittel, die eingesetzt werden, um Holz vor Insektenbefall und Fäulnis zu schützen. Obwohl sie effektiv sind, stellen sie erhebliche gesundheitliche Risiken dar. Dieser Artikel bietet einen Überblick über Langzeitstudien, die die Auswirkungen der Exposition gegenüber diesen Chemikalien untersuchen, und erläutert die gefundenen gesundheitlichen Folgen sowie die notwendigen Schutzmaßnahmen.

Chemische Eigenschaften und Verwendung

Arsenverbindungen Arsen wird hauptsächlich in Form von Chromatiertem Kupferarsenat (CCA) in Holzschutzmitteln verwendet. CCA wird häufig zur Behandlung von Bauholz, insbesondere für Außenkonstruktionen wie Terrassen, Zäune und Spielplätze, eingesetzt.

Chromverbindungen Chrom, insbesondere sechswertiges Chrom, ist ein starkes Oxidationsmittel, das in Kombination mit Arsen in CCA verwendet wird. Es fixiert das Arsen im Holz und verstärkt dessen Schutzwirkung gegen biologische Zersetzer.

Gesundheitliche Auswirkungen der Exposition

Arsen Arsen ist ein bekanntes Karzinogen, das bei langfristiger Exposition zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen kann.

Langzeitstudien

  • Studie über Anwohner von Holzverarbeitungsanlagen: Eine bemerkenswerte Studie untersuchte die Gesundheitsauswirkungen auf Menschen, die in der Nähe von Holzverarbeitungsanlagen leben, wo arsenhaltige Holzschutzmittel verwendet werden. Die Studie zeigte, dass es zu einer Anhäufung von Arsen im Körper der Anwohner kam. Diese Anhäufung wurde mit einem erhöhten Risiko für Hautkrebs, Lungenkrebs und andere Krebserkrankungen in Verbindung gebracht​​​​.
  • Studie über Arbeiter in der Holzverarbeitung: Arbeiter, die regelmäßig mit arsenhaltigen Holzschutzmitteln in Kontakt kommen, weisen eine höhere Inzidenz von Hautveränderungen und Krebs auf. Insbesondere wurde eine Zunahme von Leber- und Lungenkrebs beobachtet.

Chrom Chrom, besonders in seiner sechswertigen Form, ist ebenfalls ein bekanntes Karzinogen und kann bei langfristiger Exposition zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen.

Langzeitstudien

  • Studie über Industriearbeiter: Arbeiter, die chronisch sechswertigem Chrom ausgesetzt sind, zeigen eine erhöhte Inzidenz von Lungenkrebs und Atemwegserkrankungen. Die Exposition erfolgt meist über das Einatmen von Stäuben und Dämpfen in industriellen Umgebungen​​​​.
  • Studie über Umweltbelastung: Untersuchungen in Gebieten mit hoher industrieller Nutzung von Chrom haben gezeigt, dass die Kontamination von Boden und Wasser zu einer erhöhten Aufnahme von Chrom in der Bevölkerung führt, was das Risiko von Krebserkrankungen und anderen chronischen Krankheiten erhöht.

Schutzmaßnahmen und Empfehlungen

Minimierung der Exposition

  • Einsatz alternativer Holzschutzmittel: Verwenden Sie, wo immer möglich, Holzschutzmittel ohne Arsen und sechswertiges Chrom. Es gibt mittlerweile zahlreiche umweltfreundlichere Alternativen auf dem Markt.
  • Einschränkung der Nutzung von CCA-behandeltem Holz: Reduzieren Sie den Einsatz von CCA-behandeltem Holz in sensiblen Bereichen wie Spielplätzen und Wohngebieten.

Persönliche Schutzausrüstung (PSA)

  • Schutzkleidung: Tragen Sie beim Umgang mit arsen- und chromhaltigen Holzschutzmitteln immer geeignete Schutzkleidung, einschließlich Handschuhen und Atemschutzmasken, um Hautkontakt und das Einatmen von Stäuben zu vermeiden​​​​.
  • Hygienemaßnahmen: Stellen Sie sicher, dass die Arbeiter nach der Handhabung von behandelten Hölzern gründlich die Hände waschen und kontaminierte Kleidung wechseln.

Überwachung und Gesundheitsvorsorge

  • Regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen: Personen, die regelmäßig arsen- und chromhaltigen Holzschutzmitteln ausgesetzt sind, sollten regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen erhalten, um frühzeitig Anzeichen von Vergiftungen oder anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erkennen.
  • Umweltüberwachung: Überwachen Sie die Umwelt auf Kontamination durch Arsen und Chrom, insbesondere in der Nähe von Holzverarbeitungsanlagen, und ergreifen Sie Maßnahmen zur Sanierung kontaminierter Böden und Gewässer.

Fazit

Die Exposition gegenüber arsen- und chromhaltigen Holzschutzmitteln birgt erhebliche gesundheitliche Risiken, die gut dokumentiert sind. Langzeitstudien zeigen eine klare Verbindung zwischen der Exposition und einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebserkrankungen und andere gesundheitliche Probleme. Durch den Einsatz sicherer Alternativen, die Einhaltung strenger Sicherheitsvorkehrungen und regelmäßige Gesundheitsüberwachung können die Risiken minimiert werden.

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Webseiten:

Quellen

  • Spezial_Unempfindlichkeit_technisch_getrocknetes_Holz_gegen_Insekten_2008.pdf
  • Spezial_Holzschutz_fuer_konstruktive_Vollholzprodukte_2009.pdf
  • Praxiskommentar_Holzschutz_1731663.pdf
  • R05_T02_F02_Holzschutz_Bauliche_Massnahmen.pdf
  • DIN 68800-2 2012.pdf
  • DIN 68800-4 2012.pdf
  • DIN 68800-3 2012.pdf
  • R04_T01_F01_Holz_als_konstruktiver_Baustoff.pdf
  • DIN 68800-1 2011.pdf

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle/Saale seit 1997

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