Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung im Paulusviertel in Halle (Saale): Ursachen und Lösungen

Einleitung

Das historische Paulusviertel in Halle (Saale) ist bekannt für seine charmanten Altbauwohnungen. Doch auch in diesen wunderschönen Gebäuden können Probleme auftreten, wie kürzlich in einer Wohnung, in der es an einer Wand zu Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung kam. Ein Sachverständiger wurde gerufen, um die Ursache zu ermitteln. Durch eine Bauwerks-Thermographie stellte er fest, dass die Oberflächentemperatur dieser Wand niedriger war als bei allen anderen Außenwänden in der Wohnung. Eine anschließende Vermessung der Wandstärke ergab, dass es sich nicht um ein 36,5 cm starkes Ziegelmauerwerk handelte, sondern nur um eine 24 cm starke Außenwand. Diese geringere Wandstärke führte zu einer dauerhaften Unterschreitung des Taupunkts, wodurch Feuchtigkeit aus der Raumluft auf der Oberfläche kondensierte. Dies führte letztendlich zu Schimmelbildung und Feuchtigkeitsschäden. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Ursachen und Lösungen für dieses Problem.

Ursachen der Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung

Geringe Wandstärke

Die Hauptursache für die Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung war die geringe Wandstärke von nur 24 cm. In historischen Gebäuden kann es vorkommen, dass Wände unterschiedlich stark sind, was die thermischen Eigenschaften der Gebäudehülle beeinflusst.

Taupunktunterschreitung

Die geringe Wandstärke führte zu einer dauerhaften Unterschreitung des Taupunkts an der Wandoberfläche. Der Taupunkt ist die Temperatur, bei der die Luft nicht mehr in der Lage ist, den gesamten Wasserdampf zu halten, sodass dieser kondensiert. Bei unzureichender Dämmung kann die Innenseite der Außenwand so kalt werden, dass die Feuchtigkeit aus der Raumluft an der Wand kondensiert.

Kondensation und Schimmelbildung

Durch die Kondensation von Feuchtigkeit an der Wandoberfläche entsteht ein feuchtes Milieu, das ideal für das Wachstum von Schimmelpilzen ist. Schimmelpilze können nicht nur die Bausubstanz schädigen, sondern auch gesundheitliche Probleme wie Atemwegsbeschwerden und Allergien verursachen.

Maßnahmen zur Sanierung und Prävention

Bauwerks-Thermographie und Feuchtigkeitsmessung

Die Bauwerks-Thermographie ist ein wichtiges Instrument zur Identifizierung von Temperaturunterschieden und potenziellen Schwachstellen in der Gebäudedämmung. Eine gründliche Feuchtigkeitsmessung hilft, das Ausmaß des Problems zu bestimmen und gezielte Sanierungsmaßnahmen zu planen.

Erhöhung der Wandstärke oder Nachrüstung der Dämmung

Eine Lösung könnte darin bestehen, die Wandstärke zu erhöhen oder zusätzliche Dämmmaterialien anzubringen. Eine Innendämmung kann die Oberflächentemperatur der Wand erhöhen und somit die Kondensation von Feuchtigkeit verhindern.

Verbesserung der Belüftung

Eine gute Belüftung der betroffenen Räume ist entscheidend, um die Feuchtigkeit in der Raumluft zu reduzieren. Dies kann durch den Einbau von Lüftungssystemen oder durch regelmäßiges Lüften erreicht werden. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) kann helfen, die Feuchtigkeit effizient abzuleiten und gleichzeitig die Wärme im Raum zu halten.

Schimmelentfernung und Sanierung

Die betroffenen Bereiche müssen gründlich gereinigt und desinfiziert werden, um den Schimmel zu entfernen. In schwerwiegenden Fällen muss das betroffene Material entfernt und ersetzt werden. Nach der Beseitigung des Schimmels sollten die Wände getrocknet und saniert werden, um zukünftige Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden.

Feuchtigkeitsbarrieren und Abdichtungen

Die Installation von Feuchtigkeitsbarrieren und Abdichtungen kann verhindern, dass Feuchtigkeit aus dem Erdreich oder der Umgebung in das Mauerwerk eindringt. Dies ist besonders wichtig in älteren Gebäuden, die möglicherweise keine ausreichende Abdichtung haben.

Präventive Maßnahmen

Regelmäßige Inspektionen

Regelmäßige Inspektionen der Gebäudestruktur und der Dämmung können helfen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Besonders in älteren Gebäuden sollten die Wände und die Dämmung regelmäßig überprüft werden.

Feuchtigkeitskontrolle

Der Einsatz von Feuchtigkeitssensoren kann dazu beitragen, kritische Feuchtigkeitsniveaus frühzeitig zu erkennen. Diese Sensoren alarmieren die Bewohner, sobald die Feuchtigkeit in der Raumluft oder im Mauerwerk einen bestimmten Schwellenwert überschreitet.

Anpassung der Heiz- und Lüftungsgewohnheiten

Eine gleichmäßige Beheizung der Räume und regelmäßiges Lüften können helfen, die Feuchtigkeit in der Raumluft zu kontrollieren und Kondensation zu verhindern. In der kalten Jahreszeit sollte besonders darauf geachtet werden, die Raumtemperatur konstant zu halten und Stoßlüftungen durchzuführen.

Fazit

Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung in Altbauwohnungen sind häufig auf thermische Schwachstellen und unzureichende Dämmung zurückzuführen. Im Paulusviertel in Halle (Saale) führte eine geringe Wandstärke zu einer dauerhaften Taupunktunterschreitung und damit zur Kondensation von Feuchtigkeit an der Wandoberfläche. Durch gezielte Sanierungsmaßnahmen, wie die Verbesserung der Dämmung, die Installation von Feuchtigkeitsbarrieren und eine gute Belüftung, können solche Probleme effektiv behoben und zukünftige Schäden verhindert werden.

Für weitere Informationen und professionelle Beratung zum Thema Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

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Sachverständigenbüro Charles Knepper
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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle/Saale seit 1997

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