Echter Hausschwamm in Weißenfels: Ursachen und Sanierungsmaßnahmen

Einleitung

In Weißenfels kam es in einem Gebäude zu erheblichen Schäden durch den echten Hausschwamm (Serpula lacrymans). Das Gebäude wurde früher als Wäscherei genutzt und später zu Wohnzwecken umgebaut. Eine Voruntersuchung mittels Holzschutzgutachten wurde nicht durchgeführt, wodurch die Sanierungen ohne Kenntnis des Zustands der verbleibenden Deckenbalken und anderer Hölzer stattfanden. Vorhandene Holzbaustoffe wurden mit modernen Materialien überbaut, was eine Sichtprüfung verhinderte. Nach einigen Jahren senkten sich die Fußböden entlang der Außenwände ab, und die Deckenbalken waren vollständig zerstört. Eine Not-Evakuierung der Bewohner war erforderlich. Ein späteres Gerichtsgutachten ergab, dass die Hölzer bereits während der Nutzung als Wäscherei stark geschädigt worden waren. Dieser Blogbeitrag beleuchtet die Ursachen und erforderlichen Sanierungsmaßnahmen bei einem so gravierenden Fall von Hausschwammbefall.

Ursachen des Schadens

Nutzung als Wäscherei

Während der Nutzung des Gebäudes als Wäscherei war das Untergeschoss über Jahre oder sogar Jahrzehnte hoher Feuchtigkeit ausgesetzt. Wäschereien produzieren eine erhebliche Menge an Feuchtigkeit, die in die Bausubstanz eindringen kann, wenn keine ausreichenden Maßnahmen zur Feuchtigkeitskontrolle vorhanden sind.

Fehlen eines Holzschutzgutachtens

Vor dem Umbau des Gebäudes zu Wohnzwecken wurde kein Holzschutzgutachten erstellt. Dieses Gutachten hätte den Zustand der Holzbaustoffe im Gebäude ermitteln und mögliche Schäden aufzeigen können. Ohne diese wichtige Untersuchung blieben bestehende Schäden unentdeckt.

Überbau mit modernen Baustoffen

Während der Sanierung wurden die bestehenden Holzbaustoffe mit modernen Materialien überbaut, was eine Sichtprüfung und frühzeitige Erkennung von Schäden verhinderte. Dies führte dazu, dass der echte Hausschwamm unentdeckt blieb und sich ungehindert ausbreiten konnte.

Auswirkungen des echten Hausschwamms

Zerstörung der Deckenbalken

Der echte Hausschwamm befiel die Deckenbalken und zerstörte sie vollständig. Die Tragfähigkeit der Balken war nicht mehr gegeben, was zur Absenkung der Fußböden entlang der Außenwände führte und schließlich eine Not-Evakuierung der Bewohner erforderte.

Ausbreitung in der Fassade

Im Außenbereich des Gebäudes waren Wärmedämmplatten angebracht. Untersuchungen ergaben, dass sich der Hausschwamm unterhalb und zwischen den Polystyroldämmplatten ausgebreitet hatte. Die Fugen der Dämmplatten waren ebenfalls betroffen, was die strukturelle Integrität der Fassade weiter schwächte.

Sanierungsmaßnahmen

Komplettsanierung des Gebäudes

Angesichts des Ausmaßes der Schäden war eine Komplettsanierung des Gebäudes notwendig. Dies umfasste die Entfernung aller befallenen Hölzer und Materialien, die gründliche Reinigung und Desinfektion der betroffenen Bereiche sowie den Wiederaufbau der beschädigten Strukturen.

Entfernung und Ersatz der befallenen Hölzer

Alle befallenen Deckenbalken und anderen Holzbaustoffe mussten vollständig entfernt und durch neue, behandelte Hölzer ersetzt werden. Hierbei wurde besonderer Wert auf die Wahl von Hölzern gelegt, die gegen Pilzbefall resistent sind.

Sanierung der Fassade

Die Wärmedämmplatten an der Fassade wurden entfernt, um den Hausschwamm zu beseitigen. Nach der Desinfektion und Trocknung der betroffenen Bereiche wurden neue Dämmplatten angebracht. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Fugen der Dämmplatten sorgfältig versiegelt wurden, um zukünftige Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden.

Präventive Maßnahmen

Um einen erneuten Befall zu verhindern, wurden präventive Maßnahmen ergriffen:

  • Regelmäßige Inspektionen: Regelmäßige Inspektionen der Holzbaustoffe und der Gebäudehülle wurden eingeführt, um frühzeitig Anzeichen von Feuchtigkeitsproblemen oder Pilzbefall zu erkennen.
  • Feuchtigkeitskontrolle: Systeme zur Feuchtigkeitskontrolle wurden installiert, um sicherzustellen, dass die Luftfeuchtigkeit in allen Bereichen des Gebäudes auf einem sicheren Niveau bleibt.
  • Behandlung der Hölzer: Alle neuen Hölzer wurden mit Holzschutzmitteln behandelt, um ihre Widerstandsfähigkeit gegen Pilzbefall zu erhöhen.

Fazit

Der Fall in Weißenfels zeigt deutlich, wie wichtig eine gründliche Untersuchung und präventive Maßnahmen bei der Sanierung und dem Umbau von Gebäuden sind, insbesondere wenn diese zuvor einer hohen Feuchtigkeitsbelastung ausgesetzt waren. Der echte Hausschwamm kann erhebliche Schäden verursachen, die die strukturelle Integrität eines Gebäudes gefährden und kostspielige Sanierungsmaßnahmen erforderlich machen. Durch eine sorgfältige Planung, regelmäßige Inspektionen und die Anwendung moderner Holzschutztechniken können solche Probleme effektiv vermieden werden.

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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle/Saale seit 1997

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