Schaden an einem Fachwerkgebäude durch eindringendes Wasser im Bereich der Fensterbank: Echter Hausschwamm

Fachwerkgebäude sind ein wahres Juwel der Baukunst, die oft Jahrhunderte überdauern. Doch so beeindruckend und robust sie auch erscheinen mögen, sind sie nicht immun gegen Schäden, insbesondere durch eindringendes Wasser. Eine der größten Bedrohungen für diese historischen Strukturen ist der echte Hausschwamm (Serpula lacrymans), ein aggressiver Holz zerstörender Pilz. In diesem Blogbeitrag werden wir die Auswirkungen von Wasserschäden im Bereich der Fensterbank und die daraus resultierenden Gefahren durch den echten Hausschwamm beleuchten.

Die Ursachen von Wasserschäden im Bereich der Fensterbank

Wasserschäden in Fachwerkgebäuden entstehen oft durch undichte Fensterbänke, beschädigte Dichtungen oder fehlerhafte Konstruktionen. Diese Schwachstellen ermöglichen es Wasser, in die Struktur einzudringen und die Holzbauteile zu durchfeuchten. Typische Ursachen umfassen:

  • Defekte Abdichtungen: Undichte oder beschädigte Dichtungen an Fensterrahmen und Fensterbänken lassen Wasser eindringen.
  • Beschädigte Fensterbänke: Risse oder Brüche in den Fensterbänken ermöglichen das Eindringen von Wasser.
  • Fehlerhafte Konstruktion: Unsachgemäße Installation oder veraltete Bauweisen können dazu führen, dass Wasser nicht richtig abgeleitet wird.
  • Kondensation: Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturunterschiede können Kondenswasser verursachen, das in die Holzstruktur eindringt.

Der echte Hausschwamm: Ein gefährlicher Holzzerstörer

Der echte Hausschwamm ist ein besonders gefährlicher Pilz, der unter feuchten Bedingungen gedeiht. Einmal etabliert, kann er erhebliche Schäden an Holzbauteilen verursachen. Die Hauptmerkmale und Gefahren des echten Hausschwamms sind:

  • Schnelles Wachstum: Der echte Hausschwamm kann sich schnell ausbreiten und große Flächen innerhalb kurzer Zeit befallen.
  • Hohe Zerstörungskraft: Dieser Pilz zersetzt das Holz, indem er die Zellulose abbaut, was zu einer erheblichen Schwächung der Struktur führt.
  • Weite Ausbreitung: Der echte Hausschwamm kann sich durch Mauerwerk und Putz ausbreiten, um neue Nahrungsquellen zu finden.
  • Selbstversorgung mit Feuchtigkeit: Der Pilz ist in der Lage, selbst Feuchtigkeit zu transportieren, was es ihm ermöglicht, auch trockene Bereiche zu befallen, nachdem er sich etabliert hat.

Anzeichen eines Befalls durch den echten Hausschwamm

Ein Befall durch den echten Hausschwamm kann oft an folgenden Merkmalen erkannt werden:

  • Braunfäule: Das betroffene Holz wird braun und zerfällt in würfelförmige Stücke.
  • Myzelstränge: Weiße, watteartige Myzelstränge auf der Holzoberfläche oder im Mauerwerk.
  • Fruchtkörper: Der Pilz bildet flache, braunrote Fruchtkörper mit weißem Rand, die oft feuchte und muffige Gerüche abgeben.
  • Risse und Spalten: Sichtbare Risse im Holz, oft begleitet von einer spröden Textur.

Die Folgen eines Hausschwammbefalls

Ein Befall durch den echten Hausschwamm kann verheerende Folgen für ein Fachwerkgebäude haben:

  • Strukturelle Schäden: Der Pilz zersetzt das Holz, was zu einer Schwächung und möglichen Einsturzgefahr führt.
  • Wertminderung: Der Schaden mindert den historischen und materiellen Wert des Gebäudes erheblich.
  • Hohe Sanierungskosten: Die Beseitigung des Hausschwamms erfordert umfangreiche und oft kostspielige Maßnahmen.

Maßnahmen zur Schadensbegrenzung und Prävention

Um einen Befall durch den echten Hausschwamm zu verhindern oder zu bekämpfen, sind mehrere Schritte notwendig:

Sofortmaßnahmen bei Wasserschäden

  • Ursachen beseitigen: Undichte Fensterbänke und Fensterrahmen reparieren oder austauschen.
  • Trocknung: Betroffene Bereiche gründlich trocknen, um das Feuchtigkeitsniveau zu senken.
  • Sichtprüfung: Regelmäßige Inspektion der Fensterbänke und umliegenden Holzbauteile.

Langfristige Prävention

  • Regelmäßige Wartung: Fensterbänke und Abdichtungen regelmäßig prüfen und warten.
  • Verbesserte Abdichtung: Hochwertige und wetterfeste Abdichtungen installieren, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.
  • Lüftungssysteme: Gute Belüftung sicherstellen, um Feuchtigkeit und Kondensation zu minimieren.
  • Schutzanstriche: Holzbauteile mit schützenden Anstrichen oder Imprägnierungen versehen, um sie widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit zu machen.

Fachgerechte Sanierung bei Befall

Sollte ein echter Hausschwamm-Befall festgestellt werden, sind folgende Schritte zur Sanierung erforderlich:

  • Professionelle Begutachtung: Ein Fachmann sollte den Schaden begutachten und den Befallsgrad ermitteln.
  • Entfernung des befallenen Materials: Befallenes Holz muss vollständig entfernt und entsorgt werden.
  • Desinfektion: Die betroffenen Bereiche mit speziellen Schwammbekämpfungsmitteln behandeln.
  • Ersatz durch behandeltes Holz: Das entfernte Holz durch neues, behandeltes Holz ersetzen, das gegen Pilzbefall resistent ist.
  • Feuchtigkeitsmanagement: Langfristige Maßnahmen zur Kontrolle der Feuchtigkeit im Gebäude ergreifen, um einen erneuten Befall zu verhindern.

Fazit

Der echte Hausschwamm ist eine ernstzunehmende Bedrohung für Fachwerkgebäude, insbesondere wenn eindringendes Wasser durch undichte Fensterbänke unbemerkt bleibt. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung der Ursachen von Wasserschäden sowie eine konsequente Wartung und Instandhaltung können jedoch dazu beitragen, den Schaden zu minimieren und die Integrität des Gebäudes zu bewahren.

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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle/Saale seit 1997

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