Hausbock

Hausbock

Der Körper von Hausbock ist flach und dunkel bis schmerzlich. Auf den Flügeldecken befinden sich helle Binden artige Flecken. Typisch sind weiterhin zwei glänzende Höcker auf dem Halsschild und die verdeckten Schenkel. Die Weibchen legen mittels einer Legeröhre die Eier in Ritzen und Spalten ab. Der Entwicklungskreislauf geht über die Stadien Ei-Larve-Puppe-Vollinsekt , die Dauer ist abhängig vom Zustand des Holzes, der Temperatur und Feuchtigkeit. Das Larvenstadium dauert wenigstens 3-10 (bis15 bis 30 Jahre). Die Larve lebt von Eiweiß im Holz, sie minimiert deshalb im nährstoffreichen Splintholz der Nadelhölzer Kiefer, Fichte, Lärche. Laubholz wird grundsätzlich gemieden. Die optimalen Lebensbedingungen liegen bei 28-30 °C und einer Holzfeuchte um 28-30 %. Unterhalb 8-10 % Holzfeuchte ist eine Weiterentwicklung der Larven nicht mehr möglich. Die Larven fressen bis an die Kernholzgrenze und können das Splintholz vollständig auffressen. Die ovalen Fraßgänge sind unregelmäßig angelegt und führen bis dicht unter die Holzoberfläche, ohne jedoch dabei das Holz zu zerstören. Gelegentlich sind im Bereich derartiger Fraßgänge im Streiflicht leichte wulstartige Erhebungen erkennbar. Die Larven sind elfenbeinfarbig, sequenziert und werden 15-30 mm lang. Am Kopfende sind schwarze Fresswerkzeuge erkennbar. Im Sommer ist es möglich, die Fraßgeräusche der Larven zu hören (sofern man sich ruhig verhält immerzu. Die Fraßgänge sind mit losem Bohrmehl und Kotwalzen angefüllt. Die Gangwände weisen ein typisches wellenförmige Fraßmuster auf. Die Schlupflöcher sind oval, etwa vier auf 7 mm groß und haben einen glatten oder gefransten Rand. Bevorzugt befallen werden die Hölzer warmer Dachböden (Dachkonstruktionen, Dehnung, Deckenbalken, Treppen. Punkt.) Und hier werden wiederum bevorzugt die warmen Südseiten bzw. die Nähe warmer Schornsteine. Starke Zerstörung ist auch an Fachwerkkonstruktionen erkennbar und vereinzelt werden auch Hölzer im Freien (Masten, Brücken …) Befallen; -gelegentlich auch Möbel, Fenster usw.

Am stärksten ist der Befall des frischen und nährstoffreichen Holzes bis 30 Jahre. Bei Hölzern über 60 Jahre ist die Larvenentwicklung rückläufig und bei verbauten Holz älter als 80-100 Jahre geht von einem nur vereinzelt vorhandenen Lebendbefall keine Gefahr mehr für das Holz und das Bauteil aus. Es gibt auch Beobachtungen, nach denen noch im Holz älter als 150 Jahre lebender Befall gefunden wurde.

Eventuell vorhandene Hausbock wird zunächst anhand erkennbarer Fluglöcher im Holz festgestellt bzw. vor verschlossenen Fenstern im Dachboden ist nach toten Käfern zu suchen. Fraßgeräusche der Larven signalisieren ebenfalls Hausbock Befall.


Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle/Saale seit 1997

Schreibe einen Kommentar