Giftige Reste: Die Belastung von alten Bahnschwellen durch Creosot

Einführung

Creosot, auch bekannt als Steinkohlenteeröl, ist ein Holzschutzmittel, das seit vielen Jahrzehnten zur Behandlung von Bahnschwellen verwendet wird. Obwohl es effektiv vor Insekten und Pilzbefall schützt, birgt Creosot erhebliche gesundheitliche und umwelttechnische Risiken. Dieser Artikel untersucht, wie Bahnschwellen durch Creosot belastet sind, welche Umweltauswirkungen dies hat und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um diese Risiken zu minimieren.

Was ist Creosot und warum wird es verwendet?

Eigenschaften von Creosot

  • Chemische Zusammensetzung: Creosot besteht aus einer komplexen Mischung von hunderten von chemischen Verbindungen, hauptsächlich polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAKs).
  • Schutzwirkung: Es schützt Holz effektiv vor Fäulnis, Insektenbefall und Witterungseinflüssen, was seine Verwendung zur Behandlung von Bahnschwellen weit verbreitet hat.
  • Langlebigkeit: Behandelte Bahnschwellen können Jahrzehnte im Einsatz bleiben, bevor sie ersetzt werden müssen.

Gesundheits- und Umweltrisiken

  • Toxizität: Creosot ist giftig und krebserregend. Langfristiger Kontakt kann Hautreizungen, Atemprobleme, neurologische Störungen und Krebs verursachen.
  • Umweltbelastung: Creosot kann in Boden und Wasser auslaugen und erhebliche ökologische Schäden verursachen. Es reichert sich in der Umwelt an und kann über die Nahrungskette weitergegeben werden.

Belastung von Bahnschwellen durch Creosot

Anwendung und Verbreitung

  • Bahnschwellen: In vielen Ländern wurden Bahnschwellen aus Holz jahrzehntelang mit Creosot behandelt. Dies betraf Millionen von Bahnschwellen in Eisenbahnnetzen weltweit.
  • Auswirkungen auf die Umgebung: Alte Bahnschwellen, die an Ort und Stelle verbleiben oder als Abfall entsorgt werden, können Creosot in die Umgebung abgeben.

Umweltauswirkungen

  • Boden- und Wasserkontamination: Creosot kann aus behandelten Bahnschwellen auslaugen und den umliegenden Boden und das Grundwasser kontaminieren. Dies stellt eine Gefahr für Pflanzen, Tiere und Menschen dar, die in der Nähe leben.
  • Ökosystemschäden: PAKs im Creosot sind besonders schädlich für aquatische Organismen und können die Biodiversität in betroffenen Gebieten stark beeinträchtigen.
  • Persistenz: Die chemische Stabilität von Creosot bedeutet, dass es in der Umwelt nur sehr langsam abgebaut wird, was zu langfristigen Kontaminationsproblemen führt.

Fallbeispiele und Folgen

Fallbeispiel 1: Alte Eisenbahnstrecken

  • Hintergrund: Auf einer stillgelegten Eisenbahnstrecke wurden alte Bahnschwellen gefunden, die stark von Creosot belastet waren. Anwohner berichteten von ungewöhnlichen Gerüchen und gesundheitlichen Beschwerden.
  • Untersuchung und Ergebnisse: Bodenproben zeigten hohe Konzentrationen von PAKs, die aus den Bahnschwellen stammten. Die Belastung war so schwerwiegend, dass der Boden als gefährlicher Abfall eingestuft wurde.
  • Maßnahmen: Die betroffenen Bahnschwellen wurden entfernt und der kontaminierte Boden wurde saniert. Es wurden Barrieren installiert, um eine weitere Ausbreitung von Creosot zu verhindern.

Fallbeispiel 2: Verwendung alter Bahnschwellen im Gartenbau

  • Hintergrund: In einigen Gärten wurden alte Bahnschwellen als Landschaftselemente und Beeteinfassungen wiederverwendet. Nach einigen Jahren bemerkten die Besitzer gesundheitliche Probleme und Pflanzenwuchsprobleme.
  • Untersuchung und Ergebnisse: Tests ergaben, dass die Bahnschwellen Creosot freisetzten, das die Pflanzen schädigte und die Gesundheit der Gartenbesitzer beeinträchtigte.
  • Maßnahmen: Die Bahnschwellen wurden entfernt und fachgerecht entsorgt. Die betroffenen Gartenbereiche wurden dekontaminiert und mit frischem, unbelastetem Boden aufgefüllt.

Präventive Maßnahmen und Empfehlungen

Erkennung und Bewertung

  • Regelmäßige Inspektionen: Bahnschwellen und umgebende Gebiete sollten regelmäßig auf Anzeichen von Creosot-Belastung untersucht werden.
  • Boden- und Wasserproben: Durch regelmäßige Tests können Kontaminationen frühzeitig erkannt und bewertet werden.

Sanierung und Entsorgung

  • Fachgerechte Entfernung: Alte Bahnschwellen sollten von Fachleuten entfernt und als gefährlicher Abfall entsorgt werden.
  • Bodensanierung: Kontaminierter Boden sollte dekontaminiert oder ausgetauscht werden, um die Belastung zu minimieren.

Präventive Maßnahmen

  • Vermeidung der Wiederverwendung: Vermeiden Sie die Wiederverwendung alter Bahnschwellen in Gärten, Spielplätzen oder anderen Bereichen, in denen Menschen und Tiere regelmäßig Kontakt haben.
  • Umweltfreundliche Alternativen: Verwenden Sie bei Neubauten und Renovierungen umweltfreundliche und ungiftige Holzschutzmittel.

Gesundheitliche Vorsorge

  • Schutzkleidung: Bei Arbeiten mit potenziell belasteten Bahnschwellen sollte geeignete Schutzkleidung getragen werden.
  • Regelmäßige Gesundheitschecks: Personen, die regelmäßig mit Creosot-belasteten Materialien arbeiten oder in kontaminierten Gebieten leben, sollten regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen durchführen lassen.

Fazit

Die Belastung alter Bahnschwellen durch Creosot stellt ein ernstes Gesundheits- und Umweltproblem dar. Es ist entscheidend, die Risiken zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Exposition zu minimieren. Durch regelmäßige Inspektionen, fachgerechte Entsorgung und die Verwendung umweltfreundlicher Alternativen können die negativen Auswirkungen von Creosot reduziert werden.

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Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle/Saale seit 1997

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