Feuchtigkeitsprobleme und Holzschutz

Ursachen für Feuchtigkeitsprobleme in Gebäuden

Feuchtigkeitsprobleme in Gebäuden können verschiedene Ursachen haben, die oft miteinander verbunden sind. Hier sind die häufigsten Ursachen:

  1. Undichte Dächer und Dachrinnen:
    • Schäden an Dacheindeckungen, undichte Dachrinnen und Fallrohre führen häufig zu Feuchtigkeitseintritt. Dies ist eine der häufigsten Ursachen für Feuchtigkeitsschäden in älteren Gebäuden​​.
  2. Mangelhafter Schlagregenschutz:
    • Feuchtigkeit kann durch unzureichend geschützte Fassaden und Fenster in das Gebäude eindringen. Auch schlecht ausgeführte oder beschädigte Außenputze tragen zu diesem Problem bei​​.
  3. Kondensatbildung und Tauwasser:
    • In Bereichen mit schlechter Wärmedämmung oder unzureichender Luftdichtigkeit kann es zur Kondensatbildung kommen, was insbesondere im Winter ein Problem darstellt. Dies betrifft häufig schwach gedämmte Außenwände und kalte Brücken im Mauerwerk​​.
  4. Baufeuchte:
    • Feuchtigkeit aus Bauprozessen wie Estrich-, Putz- und Maurerarbeiten kann in das Holz eindringen und bleibt oft über lange Zeit erhalten, wenn keine ausreichenden Trocknungsmaßnahmen getroffen werden​​.
  5. Aufsteigende Feuchtigkeit:
    • Feuchtigkeit aus dem Boden kann durch kapillare Wirkung in die Gebäudestruktur aufsteigen, insbesondere wenn keine oder unzureichende Sperrschichten vorhanden sind​​.
  6. Undichte Sanitär- und Heizungsinstallationen:
    • Leckagen in Wasserleitungen und Heizungsanlagen führen oft zu erheblichen Feuchtigkeitsschäden, die schwer zu lokalisieren und zu beheben sein können​​.

Maßnahmen zur Feuchtigkeitsregulierung und -kontrolle

Um Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden und zu kontrollieren, sind mehrere präventive und korrektive Maßnahmen notwendig:

  1. Dachreparaturen und -instandhaltung:
    • Regelmäßige Inspektionen und Reparaturen von Dacheindeckungen, Dachrinnen und Fallrohren sind essentiell, um das Eindringen von Wasser zu verhindern​​.
  2. Verbesserter Schlagregenschutz:
    • Fassaden sollten mit hochwertigen, wasserabweisenden Anstrichen versehen und Risse im Mauerwerk sollten umgehend repariert werden. Zudem ist eine gute Fensterabdichtung notwendig​​.
  3. Wärmedämmung und Luftdichtheit:
    • Eine ausreichende Wärmedämmung und luftdichte Konstruktionen verhindern die Bildung von Kondenswasser. Besonders wichtig ist die sorgfältige Ausführung von Anschlüssen und Durchdringungen​​​​.
  4. Kontrolle der Baufeuchte:
    • Während und nach der Bauphase sollten Trocknungsmaßnahmen wie Lüften und der Einsatz von Bautrocknern vorgenommen werden, um die Feuchtigkeit im Gebäude zu reduzieren. Dokumentation der Holzfeuchte vor dem Verschließen von Bauteilen ist ebenfalls wichtig​​.
  5. Abdichtung von Fundamenten und Kellern:
    • Maßnahmen gegen aufsteigende Feuchtigkeit umfassen die Installation von Sperrschichten und Drainagesystemen. Dies verhindert, dass Bodenfeuchte in das Mauerwerk aufsteigt​​.
  6. Reparatur und Wartung von Sanitär- und Heizungsanlagen:
    • Regelmäßige Inspektionen und schnelle Reparaturen von Leckagen in Wasser- und Heizungsleitungen verhindern langfristige Feuchtigkeitsschäden​​.

Zusammenhang zwischen Feuchtigkeit und Pilzbefall

Feuchtigkeit ist der Hauptfaktor, der das Wachstum von holzzerstörenden Pilzen begünstigt. Hier sind die wichtigsten Zusammenhänge:

  1. Holzfeuchte und Pilzwachstum:
    • Holzzerstörende Pilze können sich erst ab einer Holzfeuchte von etwa 20-30% entwickeln, was dem Fasersättigungsbereich entspricht. Daher sind Maßnahmen zur Feuchtekontrolle essenziell, um Pilzbefall zu verhindern​​​​.
  2. Kondenswasser und Schimmelpilze:
    • Schimmelpilze benötigen bereits bei geringeren Feuchtewerten eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 80%, um zu gedeihen. Kondenswasserbildung an schlecht gedämmten Oberflächen führt häufig zu Schimmelbildung​​.
  3. Bauliche Maßnahmen zur Vermeidung von Pilzbefall:
    • Durch den Einbau von diffusionsoffenen Materialien und die Sicherstellung einer guten Belüftung können Feuchtigkeitsansammlungen und damit Pilzbefall vermieden werden. Ebenso wichtig sind ausreichende Dachüberstände und der Schutz von Fassaden vor direkter Bewitterung​​​​.

Fazit

Feuchtigkeitsprobleme in Gebäuden sind eine häufige Ursache für Pilzbefall und Holzschäden. Durch eine Kombination aus präventiven baulichen Maßnahmen, regelmäßiger Wartung und der Kontrolle der Feuchtequellen können diese Probleme effektiv vermieden werden. Eine sorgfältige Planung und Ausführung ist entscheidend, um die Langlebigkeit und Sicherheit von Holzstrukturen zu gewährleisten.

Für weiterführende Informationen und professionelle Beratung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

Sachverständigenbüro Charles Knepper
Kirchweg 4
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Quellen:

  • Praxiskommentar_Holzschutz_1731663.pdf
  • DIN 68800-2 2012.pdf
  • R05_T02_F01_Holzschutz_bei_Ing_holzbauten.pdf

Charles Knepper

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Halle/Saale seit 1997

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